Zuletzt aktualisiert: 27. April 2024
Ich hatte die spannende Gelegenheit, mit Sven, dem Gründer eines besonderen WordPress-Tools zum Scannen und Analysieren von Websites zu sprechen. Das Tool InspectWP erkennt sehr akkurat die verwendeten Themes und Plugins einer fremden Webseite und in meinem Interview werfe ich einen Blick hinter die Kulissen. Du erfährst mehr über die Motivation des Gründers, welche Features es beinhaltet und welche Verbesserungen und Erweiterungen noch geplant sind.
Was hat dich dazu inspiriert, InspectWP zu entwickeln und für wen ist es gedacht?
Bei meiner täglichen Arbeit als WordPress Freelancer hat es mir immer gefehlt WordPress Websites „schnell und kompakt“ durchleuchten zu können, vor allem in dem Szenario, wenn man eine Anfrage eines neuen Kunden bzw. neue Website bekommt. Damit ich den Kunden nicht direkt nach allen technischen Details fragen muss und oft weiß der Kunde es selbst auch nicht, habe ich InspectWP entwickelt, um mir damit eine schnelle grobe Analyse/Übersicht über die Website bzw. das WordPress zu beschaffen.
Kannst du uns einige der wichtigsten Funktionen vorstellen und wie unterscheidet sich dein Website Analyse Tool von ähnlichen Lösungen auf dem Markt?
Natürlich gab und gibt es noch andere WordPress Theme- & Plugin-Scanner Tools, aber diese waren mir sowohl bei der Theme- als auch bei der Plugin-Erkennung zu wenig akkurat. Außerdem zeigen sie meistens eben nur die erkannten Themes und/oder Plugins an, aber nicht sehr viel mehr. Deshalb habe ich versucht mit InspectWP die Theme- und Plugin-Erkennung besser und vollständiger zu machen als andere Lösungen auf dem Markt und zusätzlich noch weitere Informationen der Website, Server und WordPress auszulesen, zu interpretieren, aufzubereiten und anzuzeigen.
Hier gibt es noch sehr viel Potential und Weiterentwicklungsmöglichkeiten was InspectWP auslesen und anzeigen könnte. Aber InspectWP ist sehr stark auf WordPress fokussiert, weshalb wir vor allem bei diesem Bereich versuchen den Mehrwert zu erhöhen. Beispielsweise zeigt InspectWP schon einen Hinweis an, wenn ein erkanntes Plugin länger als ein Jahr vom Entwickler kein Update mehr erhalten hat. Oder bei InspectWP kann man einrichten, dass die Analysen auch periodisch automatisch ausgeführt werden und man sich bei Veränderung per E-Mail benachrichtigen lassen kann.
Welches Feedback hast du von der WordPress-Community dazu erhalten?
Bisher nur durchweg positive Rückmeldung und der ein oder andere Featurewunsch war auch dabei. Natürlich freuen wir uns über jedes Feedback & Verbesserungsvorschläge und versuchen diese auch umzusetzen. Ich finde eines der wichtigsten Dinge bei einem Produkt oder Software ist es, auf das Feedback der Nutzer:innen / Kund:innen zu hören.
Was hältst du grundsätzlich von WordPress?
Seit meiner Selbständigkeit als Freelancer im Jahr 2016 arbeite ich fast ausschließlich mit WordPress, daher bin ich hier sehr parteiisch und halte es, wenn man es sauber bedient und konfiguriert für ein sehr gutes System. Natürlich hat alles seine Vor- und Nachteile und WordPress macht auch nicht bei jedem Anwendungsfall oder Anforderung Sinn, aber prinzipiell bin ich sehr Fan davon, weshalb ich mich auch all die letzten Jahre darauf spezialisiert habe.
In welchen Punkten siehst du dein Tool als besonders nützlich oder effektiv?
Wir stellen fest, dass es für die Aufdeckung möglicher Verbesserungen der eigenen Website benutzt wird, aber auch für die Konkurrenzanalyse. Wir als WordPress Dienstleister (Freelancer oder Agenturen) nutzen es bei neuen Anfragen, um die Website schnell durchleuchten zu können, vor allem um zu sehen mit welchem Theme und Plugins die Website gebaut wurde. Dies kann eben auch wunderbar für eine Konkurrenzanalyse benutzt werden.
Zusätzlich liefert es uns den „Zustand“ des WordPress, also z.B. ob veraltete Plugins oder veraltete PHP Versionen verwendet werden oder ob sehr viele Plugins im Einsatz sind. So wissen wir schon bei der Anfrage mit was wir es grob zu tun haben. Außerdem könnte man die Optimierungsmöglichkeiten als Verkaufsargument nutzen 😉 Plus: mit den automatischen Analyse von InspectWP können wir auch Kundenwebsites als Projekte einrichten und sie periodisch automatisch prüfen lassen, z.B. ob es Veränderungen/Verschlechterungen gab.
Ist das Tool kostenlos oder was für ein Preismodell gibt es?
Wir haben InspectWP als ein Freemium Preismodell aufgesetzt: Man kann es als Gast, als kostenloser Nutzer oder als kostenpflichtiger Nutzer benutzen. Mit jeder „Stufe“ werden bestimmte „Limits“ aufgehoben und man hat Zugriff auf mehr Features. Die aktuellen Benefits der einzelnen Stufen lassen sich hier https://inspectwp.com/de/plans einsehen. Momentan gibt es auch einen lebenslangen „Early Adopter“ Rabatt.
Planst du noch weitere Features bei InspectWP?
Oh ja, unser Backlog ist nahezu unendlich 😃 Wie schon erwähnt, wollen wir vor allem in der WordPress Sektion unserer Analyse noch größeren Mehrwert bieten und erweitern. Zum Beispiel dass das erkannte Setup / Zustand von WordPress noch besser analysiert und interpretiert wird und dann vor allem auch mögliche Optimierungen dem Nutzer vorgeschlagen werden, beispielsweise wenn mehrere Plugins installiert sind, die den gleichen Zweck erfüllen, dass man dann gewarnt wird, dass evtl. manche Plugins entfernt werden könnten. Vor allem bei den Themen Performance & Security in Bezug auf WordPress Websites versuchen wir mit InspectWP Verbesserungsmöglichkeiten aufzudecken.
Alle unsere Featureideen hier aufzuzählen, würde den Rahmen sprengen, aber es ist auf jeden Fall noch lange nicht das Ende der Fahnenstange und wir haben immer ein offenes Ohr für das Feedback oder Featurewunsch unserer Nutzer:innen und schieben wenn möglich deren Vorschläge auch gerne zwischen rein.
Welche Herausforderungen waren bei der Entwicklung und Wartung am häufigsten bzw. am schwersten?
Da InspectWP momentan noch „nur“ ein Neben-/Feierabendprojekt ist, fehlt natürlich manchmal die Zeit neue Ideen schnell umsetzen zu können, aber ich sehe, dass das Tool sehr toll angenommen wird und die Nutzerzahlen schnell steigen, deshalb bleibe ich hier motiviert am Ball und entwickle es stetig weiter.
Technisch war und ist die größte Herausforderung, dass unser Website-Crawler mit diesen vielen verschiedenen WordPress Setups, Security-Maßnahmen, Servern und Hostern klarkommt und nicht blockiert wird. Jede Website und jedes WordPress ist anders, plus diese liegen zusätzlich bei zig verschiedenen Hostern und in allen möglichen Ländern. Deshalb hat man hier manchmal mit technischen Ablehnungen, Blockierungen oder Performanceproblemen zu kämpfen und dann ist manchmal eine Analyse durch InspectWP nicht möglich. Hier sind wir auch ständig am weiterentwickeln, damit die InspectWP Analyse bei möglichst allen Websites funktioniert.
Kannst du uns einige Beispiele nennen, in denen dein Tool für WordPress-Entwickler einen echten Mehrwert gebracht hat?
Kurz und knapp: es hat mir einfach eine Menge an Zeit gespart, welches ich ebenfalls so als Feedback von den Nutzern bekommen habe, weil man nicht alles manuell im Quellcode bzw. den Developer Tools der Browsern suchen muss. Außerdem haben wir das Feedback bekommen, dass Nutzern Dinge aufgezeigt hatte, an die sie gar nicht gedacht hatten oder wo sie nicht wüssten wo und wie sie an diese Informationen gelangen würden.
Welchen Rat würdest du WordPress-Entwicklern geben, die dein Tool verwenden möchten, um das Beste daraus zu machen?
Überfliegt den Report nicht, sondern schaut ich Ruhe jeden einzelnen Punkt an.
Schaut euch auch die Tooltips (die kleinen Fragezeichen-Icons) an, dort sind oft Erläuterungen enthalten oder es wird erklärt warum etwas auf diese spezifische Weise markiert wurde.
Lasst regelmäßig einen neuen Report generieren, denn wir entwickeln stetig das Tool weiter.
Dankeschön
Vielen Dank für das Interview, Sven und viel Erfolg mit eurem Tool weiterhin 🙂
Wer von euch hatte schon mal das Problem, dass er eine Webseite analysieren wollte und vielleicht nicht weiterkam. Gibt es jemanden, der InspectWP schon einmal verwendet hat? Schreibt gerne in die Kommentare.
